Entstehung und Lage
Das Moos im Eichen ist ein Überrest eines einst zusammenhängenden grossen Moorgebietes, welches nach der letzten Eiszeit (Würm) vor 11'000 Jahren entstand und sich von Waldkirch über Arnegg bis
weit in den Südwesten Gossaus erstreckte. Das heutige Eichenmoos liegt am westlichen Siedlungsrand von Gossau und umfasst noch ca. 3 Hektaren. Der NSV Gossau besitzt und pflegt im
Naturschutzgebiet seit 1952 eine eigene Fläche von 18648 m2. Der Beobachtungsturm ist nicht öffentlich zugänglich.
Allgemeine Beschreibung
Das Moor ist von Gewerbezonen, Landwirtschaftsland und stark befahrenen Strassen umgeben. Im Gebiet gibt es einige künstlich angelegte Weiher, einen Bachlauf, eine grossen Schilfzone,
Hochstaudenfluren, Busch- und Baumgruppen, Nasswiesen und einen Flachmoorrest. Die Torfschicht beträgt eine Dicke von bis zu 11 Metern und ist an einigen Stellen unberührt, was im Schweizer
Mittelland, wo es viel Torfabbau gab, eine Ausnahme darstellt. Besonders erwähnenswert sind die in der Region sehr seltenen Schwingrasen (auf dem Grundwasser schwimmende Pflanzendecke). Das
Eichenmoos beherbergt rar gewordene Pflanzen und ist ein wertvolles Gebiet für Insekten, Vögel, Amphibien und Reptilien.
Pflegemassnahmen
Der Einsatz von Maschinen ist aufgrund des sehr hohen Grundwasserspiegels nicht möglich. In aufwändiger Handarbeit werden im Herbst die Hälfte der Schilf - und Wiesenflächen gemäht. Dazu kommen
turnusmässig Ausholzarbeiten.
In den letzten Jahren haben sich Schilf und Goldrute in die Wiesenflächen ausgebreitet. Versuchsweise werden sie in einigen betroffenen Bereichen bereits Mitte Juni selektiv zurück geschnitten.
Bei der Goldrute zeigt sich ein merklicher Erfolg, das Schilfwachstum konnte stabilisiert, aber nicht zurückgedrängt werden.
Besonderes
Zur Vermeidung von Störungen besteht ein offizielles Betretungsverbot für Unbefugte.
Dactylorhiza incarnata
Rallus aquaticus
Einseitwendiges Torfmoos
Sphagnum Subsecundum
Eichenmoos, Januar 2020
Zygaena trifolii
Sphagnum Palustre
Eichenmoos, Januar 2020
Iris pseudacorus